Geschichtliches.
Vorgeschichte und Römer
In etwa 1.100 Metern Seehöhe wurden einige primitive Schmelzöfen gefunden, die aus der Jungbronzezeit stammen. Gefäße aus den Jahren 30 bis 160 n. Chr. lassen auf Handelswege und auch auf erste Siedlungen in der Zeit der Römer schließen.
Mittelalter
Um 740 gründeten Mönche im Auftrag des Salzburger Erzbischofs Johannes den Ort cella in bisonzio (Zelle im Pinzgau). 743 wird diese Wirtschaftszelle erstmals urkundlich erwähnt. Zell am See gehört zu den ältesten bajuwarischen Siedlungen des Pinzgaus.
Das 19. Jahrhundert
Erst im Jahre 1810 erhielt der Ort den endgültigen Namen „Zell am See“.
Nachdem 1850 die Bezirkshauptmannschaft in die Nachbargemeinde Saalfelden verlegt wurde, kümmerte sich 1854 der wohl bedeutendste Bürgermeister des Marktes, Josef Salzmann, um die Rückverlegung. Seit diesem Jahr ist Zell am See ununterbrochen Sitz der Bezirkshauptmannschaft, wodurch im Ort verschiedene Ämter und Verwaltungsstellen ansässig wurden.
Die Eisenbahn wurde am 3. Juli 1875 eröffnet. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz markierte den eigentlichen Beginn der touristischen Erschließung des Ortes.
1885 besuchte das damalige Kaiserpaar Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth („Sisi“) Zell am See. 1898 begann der Bau der Pinzgauer Lokalbahn.
Erster Weltkrieg
270 Zeller mussten einrücken, 62 davon fielen im Krieg, an die heute ein Kriegerdenkmal neben der Stadtpfarrkirche erinnert.
Zwischenkriegszeit
Die erste Zeller Luftseilbahn wurde ab 1927 erbaut und erschließt den Zeller Hausberg, die Schmittenhöhe.
Am 24. Januar 1928 wurde Zell am See vom Salzburger Landtag zur Stadt erhoben, begründet durch den Status als „ältester Ort deutscher Kultur im Pinzgau“.
Zell am See zur Zeit des Nationalsozialismus
Der Pinzgau galt bereits vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich als Vorzeigegau „deutscher Kultur“.
Bereits 1921 gab es in Zell am See einen den aufkommenden Nationalsozialisten zuordenbaren Bürgermeister.
Bald wurde der Stadtplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.
In den Kriegsjahren existierte in Zell am See ein SS-Stützpunkt und ein KZ-Nebenlager des KZ Dachau (Schloss Fischhorn).
Der Kraftwerksbau in Kaprun war nur durch die unmenschliche „Inanspruchnahme“ kriegsgefangener Häftlinge (v.a. aus Russland) aus den umliegenden KZ möglich.
Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort zur Lazarettstadt, denn der Bezirk galt als eine der letzten Bastionen der Nationalsozialisten.
Hermann Göring verschanzte sich bis zuletzt im nahe gelegenen Schloss Fischhorn und wurde dort von der 7. US-Armee gefangen genommen.
Während der Kriegsjahre blieb die Stadt von Bombenangriffen weitgehend verschont. Notabwürfe fielen nur in den See oder auf die Schmittenhöhe, dennoch hatte die Gemeinde 183 Tote und Vermisste zu beklagen.
Nachkriegszeit
Am Anfang der Besatzungszeit verfiel Zell am See in eine Wirtschaftskrise. Die drei Stadtführer konnten das Ruder aber umreißen und legten die Grundsteine für den heute florierenden, modernen Tourismus. Auch für die Bildung wurde nach dem Krieg viel getan: So wurden 1955 eine weitere Volksschule und eine Handelsschule gegründet, 1963 kam ein Realgymnasium hinzu. 1961 wurde Zell am See zum Luftkurort erklärt.
Am 12. Juni 1966 wurde Zell am See von einer Unwetterkatastrophe heimgesucht. Nach zweistündigem Gewitter mit Regenfällen und Hagelschlag, trat der Schmittenbach über die Ufer, unterspülte Häuser und riss mehrere Fahrzeuge mit sich. Die Straßen waren bald von Schlamm und Geröllmassen unpassierbar. Eine Schlammlawine zerstörte zudem ein Apartment-Haus, wobei sechs deutsche Urlauber ums Leben kamen. Die Lage wurde so dramatisch, dass Bürgermeister Höfer den Notstand ausrief und hunderte Helfer von Feuerwehr, Gendarmerie und Bundesheer angefordert wurden.
Das neue Krankenhaus in Prielau, nördlich des Sees, wurde erbaut und 1996 der für die Entlastung des Stadtkerns wichtige Umfahrungstunnel eingeweiht.
Zur Zeit wird das Krankenhaus durch einen neuen Zubau komplett umgestaltet.
Zell am See heute
2007 wurden drei bauliche Großprojekte fertig gestellt: Das Ferry Porsche Congress Center, der wohl modernste Bau der Stadt, ein Einkaufszentrum sowie eine weitere Zubringerbahn auf die Schmittenhöhe. In näherer Zukunft sind deshalb ein größeres Verkehrsaufkommen und ein wirtschaftlicher Aufschwung zu erwarten.
In etwa 1.100 Metern Seehöhe wurden einige primitive Schmelzöfen gefunden, die aus der Jungbronzezeit stammen. Gefäße aus den Jahren 30 bis 160 n. Chr. lassen auf Handelswege und auch auf erste Siedlungen in der Zeit der Römer schließen.
Mittelalter
Um 740 gründeten Mönche im Auftrag des Salzburger Erzbischofs Johannes den Ort cella in bisonzio (Zelle im Pinzgau). 743 wird diese Wirtschaftszelle erstmals urkundlich erwähnt. Zell am See gehört zu den ältesten bajuwarischen Siedlungen des Pinzgaus.
Das 19. Jahrhundert
Erst im Jahre 1810 erhielt der Ort den endgültigen Namen „Zell am See“.
Nachdem 1850 die Bezirkshauptmannschaft in die Nachbargemeinde Saalfelden verlegt wurde, kümmerte sich 1854 der wohl bedeutendste Bürgermeister des Marktes, Josef Salzmann, um die Rückverlegung. Seit diesem Jahr ist Zell am See ununterbrochen Sitz der Bezirkshauptmannschaft, wodurch im Ort verschiedene Ämter und Verwaltungsstellen ansässig wurden.
Die Eisenbahn wurde am 3. Juli 1875 eröffnet. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz markierte den eigentlichen Beginn der touristischen Erschließung des Ortes.
1885 besuchte das damalige Kaiserpaar Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth („Sisi“) Zell am See. 1898 begann der Bau der Pinzgauer Lokalbahn.
Erster Weltkrieg
270 Zeller mussten einrücken, 62 davon fielen im Krieg, an die heute ein Kriegerdenkmal neben der Stadtpfarrkirche erinnert.
Zwischenkriegszeit
Die erste Zeller Luftseilbahn wurde ab 1927 erbaut und erschließt den Zeller Hausberg, die Schmittenhöhe.
Am 24. Januar 1928 wurde Zell am See vom Salzburger Landtag zur Stadt erhoben, begründet durch den Status als „ältester Ort deutscher Kultur im Pinzgau“.
Zell am See zur Zeit des Nationalsozialismus
Der Pinzgau galt bereits vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich als Vorzeigegau „deutscher Kultur“.
Bereits 1921 gab es in Zell am See einen den aufkommenden Nationalsozialisten zuordenbaren Bürgermeister.
Bald wurde der Stadtplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.
In den Kriegsjahren existierte in Zell am See ein SS-Stützpunkt und ein KZ-Nebenlager des KZ Dachau (Schloss Fischhorn).
Der Kraftwerksbau in Kaprun war nur durch die unmenschliche „Inanspruchnahme“ kriegsgefangener Häftlinge (v.a. aus Russland) aus den umliegenden KZ möglich.
Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort zur Lazarettstadt, denn der Bezirk galt als eine der letzten Bastionen der Nationalsozialisten.
Hermann Göring verschanzte sich bis zuletzt im nahe gelegenen Schloss Fischhorn und wurde dort von der 7. US-Armee gefangen genommen.
Während der Kriegsjahre blieb die Stadt von Bombenangriffen weitgehend verschont. Notabwürfe fielen nur in den See oder auf die Schmittenhöhe, dennoch hatte die Gemeinde 183 Tote und Vermisste zu beklagen.
Nachkriegszeit
Am Anfang der Besatzungszeit verfiel Zell am See in eine Wirtschaftskrise. Die drei Stadtführer konnten das Ruder aber umreißen und legten die Grundsteine für den heute florierenden, modernen Tourismus. Auch für die Bildung wurde nach dem Krieg viel getan: So wurden 1955 eine weitere Volksschule und eine Handelsschule gegründet, 1963 kam ein Realgymnasium hinzu. 1961 wurde Zell am See zum Luftkurort erklärt.
Am 12. Juni 1966 wurde Zell am See von einer Unwetterkatastrophe heimgesucht. Nach zweistündigem Gewitter mit Regenfällen und Hagelschlag, trat der Schmittenbach über die Ufer, unterspülte Häuser und riss mehrere Fahrzeuge mit sich. Die Straßen waren bald von Schlamm und Geröllmassen unpassierbar. Eine Schlammlawine zerstörte zudem ein Apartment-Haus, wobei sechs deutsche Urlauber ums Leben kamen. Die Lage wurde so dramatisch, dass Bürgermeister Höfer den Notstand ausrief und hunderte Helfer von Feuerwehr, Gendarmerie und Bundesheer angefordert wurden.
Das neue Krankenhaus in Prielau, nördlich des Sees, wurde erbaut und 1996 der für die Entlastung des Stadtkerns wichtige Umfahrungstunnel eingeweiht.
Zur Zeit wird das Krankenhaus durch einen neuen Zubau komplett umgestaltet.
Zell am See heute
2007 wurden drei bauliche Großprojekte fertig gestellt: Das Ferry Porsche Congress Center, der wohl modernste Bau der Stadt, ein Einkaufszentrum sowie eine weitere Zubringerbahn auf die Schmittenhöhe. In näherer Zukunft sind deshalb ein größeres Verkehrsaufkommen und ein wirtschaftlicher Aufschwung zu erwarten.